Das stille Drama der Bauwirtschaft #InvestconKredite #InvestconImmobilien #Wirtschaft2024 #Baubranche #Arbeitsmarkt2024

[… Große Immobilien-Projektentwickler, etwa das Benko-Imperium, scheitern oft spektakulär und augenfällig: Wenn bei stadtprägenden Bauvorhaben wie dem 245 Meter hohen Elbtower-Büroturm in Hamburg oder dem 37.000 Quadratmeter großen Calatrava Boulevard an der Düsseldorfer Edelmeile Königsallee plötzlich nichts mehr vorangeht, schaut die Republik hin.

Das Drama der auf Immobilienprojekte angewiesenen Bauwirtschaft spielt sich viel stiller ab: im friesischen Jever zum Beispiel, wo der Insolvenzverwalter im September 2023 die Geschäftstätigkeit des Traditionsbauunternehmens Heino Frerichs GmbH nach 115 Jahren beendet; 40 Arbeitsplätze gehen verloren. Oder rund um das schwäbische Ravensburg, wo mit Kuhn-Bau, Rinker-Bau, 3S-Bauart und Monument Klosterarkarden Weingarten unlängst und in kurzer Zeit vier Unternehmen die Segel streichen. 
Die Pleitezahlen sind alarmierend und betreffen fast ausschließlich den Mittelstand: Mehr als 1000 deutsche Bauunternehmen haben von Januar bis Ende September 2023 Insolvenz angemeldet. Das sind 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Seit 1996 hat es einen so starken Anstieg nicht mehr gegeben. Und so dürfte es weitergehen. 36 Prozent der Bauunternehmen insgesamt und 49 Prozent der auf Wohngebäude fokussierten Unternehmen nannten im November in einer Umfrage des Münchener ifo Instituts Auftragsmangel als akutes Problem.
Die Ursachen – vor allem die Energiekrise infolge der Sanktionen gegen Russland, explodierte Zinsen und Materialkosten – haben die Entwicklung in der Bau- und Immobilienbranche schon das ganze Jahr über geprägt. Wie sehr dies den Geldfluss in Immobilien- und damit in Bauprojekte ausgetrocknet hat, zeigen nun Branchenzahlen zu den ersten drei Quartalen. Demnach gingen bis Ende September die Investitionen in Wohnimmobilien, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um 61,5 Prozent zurück, die Investitionen in Hotelimmobilien um 60 Prozent. Für Verkäufe von Handelsimmobilien gaben Investoren 38 Prozent und für Verkäufe von Bürohäusern sogar 76 Prozent weniger aus. 
Droht der Bauwirtschaft ein Crash, wie er Ende der 1990er-Jahre begann und zehn Jahre andauerte, mit einer Halbierung der Beschäftigtenzahl? Oder geht es diesmal glimpflicher ab? Die Antwort der meisten Manager, Verbandsexperten und Gewerkschafter: Trotz katastrophaler Bestandsaufnahme wird das Worst-case-Szenario nicht Realität. 
IG-BAU-Chef Robert Feiger widerspricht allen Untergangsprophezeihungen. Insolvenzen ihrer Arbeitgeber seien für viele Ingenieure, Poliere und Maurer beruflich nicht das Ende, sagt der seit zehn Jahren führende Baugewerkschafter: „Wer den Job verliert, findet in der Branche – beispielsweise im Infrastrukturbau – oder in einem angrenzenden Segment heute schnell und unkompliziert eine neue Beschäftigung.“ Allenfalls „eine kleine Delle“ kann sich Feiger in der Baubeschäftigung vorstellen: „Wer kann, hält seine Fachkräfte. Wem im Unternehmen gerade die Auslastung fehlt, der macht Kurzarbeit. Und viele stellen noch ein.“ 
Immerhin: Die Preise für Baumaterial steigen nur noch moderat, manche sinken. Und es gibt dank nachlassender Inflation Hoffnung auf Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank. „Das Warten darauf macht aber der Branche das Leben erst einmal zusätzlich schwer“, ahnt Conversio-Chef Rautenberg. Wahrscheinlich werde nicht gleich die erste Zinssenkung den Käufermarkt reanimieren, sondern vielleicht erst die zweite oder dritte. 
Gleichzeitig wird durch die vielen Pleiten die Finanzierung schwieriger, fürchtet HDB-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller: „Je mehr Projekte ins Straucheln kommen, desto risikoaverser werden die Banken.“ Angesichts der Summe der Faktoren warnt der Verbandschef: „Die Talsohle ist noch nicht erreicht.“ …] 

Invest-con Group Beteiligungs GmbH Expertentipp
Der o. g. Artikel beschreibt perfekt die aktuelle Situation in der Immobilienbranche.
Einerseits bricht der Neubau bei Privatimmobilien komplett ein, anderseits bleiben die Immobilienpreise halbwegs Stabil. Zeitgleich bleibt auch die Nachfrage hoch. Wie wir mehrmals darauf hingewiesen haben, ist der große Unterschied zur letzten Immobilienkrise im Jahr 2008, dass heute die Nachfrage nicht eingebrochen ist.  Es ergeben sich dennoch in bestimmten Lagen, die eine oder andere gute Kaufgelegenheit. 
Was der Autor in obigen Artikel aber außer Acht gelassen hat, sind die Folgewirkungen des Einbruchs des privaten Wohnbaus und der Büroimmobilien. Denn damit geht auch der Einbruch bei Elektro- und Installateurbranche sowie bei Küchen und Einrichtungshäusern einher.
Das wird sehr wohl massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.
Insofern bleibt es spannend ob die Banken die Kreditvergabe wieder etwas lockern und die Weltwirtschaft mit einem blauen Auge davonkommt oder spektakuläre Pleiten wie von Rene Benko’s Signa und dem weltgrößten Immobilienentwickler Evergrande in China, nur der Beginn des kompletten Einbruchs der Weltwirtschaft sind.

Die Analyse dient nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Konsultieren Sie vor Anlageentscheidungen Ihren INVEST-CON Berater.

  

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